Torarolle, Erfurt 8 (SBB-PK, Orientabt., Ms. or. fol.1217)

Die Torarolle „Erfurt 8“ besteht in ihrem heutigen fragmentarischen Zustand aus 40 Pergamentbögen, die deutliche Brandspuren aufweisen. Wahrscheinlich ist diese Tora aus einem Feuer gerettet worden – vielleicht während des schrecklichen Pestpogroms im Jahre 1349, bei dem die jüdische Gemeinde Erfurts vollständig ausgelöscht wurde.

Ausgewählte Seiten der Handschrift

Blatt 1

Auch die Torarolle „Erfurt 8“ ist nicht vollständig erhalten. Sie beginnt mit dem Vers Genesis 41:44. Außerdem sind die Pergamentbogen mit Numeri 21-27 gänzlich verbrannt und der Textbereich Numeri 15-20 stark beschädigt. Die feine aschkenasische Schrift und die im Vergleich zu den anderen Torarollen der Erfurter Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin geringe Anzahl von Sonderzeichen und sonstigen Verzierungen lassen ihre Herstellung im Deutschland des späten 13. bzw. beginnenden 14. Jahrhundert wahrscheinlich erscheinen.

Blatt 7

Die Torarolle „Erfurt 8“ ist 72 cm hoch und besteht in ihrem heutigen fragmentarischen Zustand aus 40 Pergamentbogen, die durch eine starke Sehne miteinander verbunden sind.

Blatt 24, 25, 26, 27 und 29

Hier sehen Sie die Brandspuren, die Teile der Torarolle zerstört bzw. unleserlich gemacht haben. Wahrscheinlich ist dieses Sefer Tora aus einem Feuer gerettet worden – vielleicht während des schrecklichen Pestpogroms im Jahre 1349, bei dem die jüdische Gemeinde Erfurts vollständig ausgelöscht wurde.

Blatt 40 (Moseslied Ende Deuteronomium)

Das Layout dieser Torarolle lässt Einflüsse des großen Rechtskodifikators Moses Maimonides erkennen, der im 12. Jahrhundert im islamischen Kulturraum wirkte und mit den von ihm neu zusammengefassten Schreiberregeln großen Einfluss bis in den aschkenasischen Raum hinein hatte.