Jüdische Gemeinden unter dem Islam: Diskriminierung oder Religionsfreiheit? – Vortrag in der Kleinen Synagoge

11.10.2018 14:59

Schon seit Jahrhunderten wurden jüdische Gemeinden unter christlicher Herrschaft immer wieder Opfer von Gewalt, Diskriminierung und Verfolgung. War das in islamisch geprägten Kulturen anders? Diese Frage beantwortet Oliver Glatz in seinem Vortrag am Montag, dem 15. Oktober 2018 um 19:30 Uhr in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge.

Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Voranmeldung möglich. Die Veranstaltung findet im Rahmenprogramm zur Foto-Ausstellung „Einheit in der Vielfalt. Moscheen in Europa“ von Ahmed Krausen (Kopenhagen) statt.

Seit der Entstehung des Islam im 7. Jahrhundert leben jüdische Gemeinden unter islamischer Herrschaft. Das Verhältnis war oft nicht einfach, dennoch ergaben sich erstaunliche Handlungsräume und es entstand ein vielfältiges religiöses und kulturelles Leben. Mit der Bildung von Nationalstaaten und dem zunehmenden Einfluss europäischer Mächte geriet jedoch das traditionelle Verhältnis ins Wanken. Heute leben zwischen Marokko und Iran nur noch wenige Tausend Juden.

Der Vortrag wird nicht nur die traditionelle islamische Sicht auf Juden und Judentum erläutern, sondern auch ausführlich auf die heute Lage der jüdischen Gemeinden unter islamischer Herrschaft eingehen.

Oliver Glatz, Judaist und Islamwissenschaftler, arbeitet am Jüdischen Museum Berlin und war dort zuletzt Mitkurator der vielbeachteten Ausstellung „Welcome to Jerusalem“.