Der Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz
Als in Auschwitz und den anderen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagern Millionen Menschen ermordet wurden, standen die Mörder vor technischen Problemen. Tötung und Leichenbeseitigung sollten schnell und kostengünstig vor sich gehen und möglichst wenig Spuren hinterlassen. Die Lösung boten die Verbrennungsöfen und die Lüftungstechnik von J. A. Topf & Söhne, Erfurt.
Die Geschichte dieses ganz normalen deutschen Unternehmens wird auf dem ehemaligen Firmengelände in Erfurt erzählt. Im früheren Verwaltungsgebäude ist die Ausstellung Techniker der "Endlösung". Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz zu besichtigen. Zu sehen sind Schlüsseldokumente zum Holocaust aus dem Betriebsarchiv, aus Auschwitz und Moskau. Fotos und Sachzeugnisse dokumentieren die Mitwisser- und Mittäterschaft des Unternehmens. Berichte von Häftlingen bezeugen, was den Menschen in Auschwitz angetan wurde. Die Nachgeschichte der Leugnung, Verdrängung und Strafverschonung sowie der späten und erkämpften Erinnerung bis zum Aufbau des Erinnerungsortes sind dokumentiert.
Der 2011 von der Landeshauptstadt Erfurt eröffnete Erinnerungsort wurde 2014 mit dem Museumspreis der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen ausgezeichnet und erhielt vier Preise für Architektur und Gestaltung. Mit Sonderausstellungen und vielfältigen Angeboten der Bildung und Vermittlung ist er Knotenpunkt einer in die Zukunft weisenden Menschenrechtsarbeit und ein lebendiger, bürgerschaftlich unterstützter Begegnungsort.