Historischer Hintergrund
Der Erfurter Schatz wurde vermutlich vor dem Pogrom vom 21. März 1349 verborgen: An diesem Tag erreichte die Welle der Judenverfolgungen, die in Zusammenhang mit dem Ausbruch der schwarzen Pest von Süddeutschland aus nach Norden lief, Erfurt. Die Ursachen lagen hier wie überall in Überschuldung, Hass auf Andersgläubige sowie Konkurrenzneid unter Händlern; den willkommenen Vorwand lieferte wie andernorts der Vorwurf der Brunnenvergiftung.
Bei den Ausschreitungen brannte das Viertel um die Synagoge ab und die gesamte jüdische Gemeinde kam um, die mit etwa 1000 Mitgliedern und bedeutenden Gelehrten eine der wichtigsten ihrer Zeit war. Als letzter Besitzer des Grundstückes kann der jüdische Geldhändler Kalman von Wiehe identifiziert werden, der damit als ehemaliger Besitzer des Schatzes in Frage kommt.
Nach Sonderausstellungen in Speyer, Berlin, Paris, London und New York hat der Erfurter Schatz im Keller des Museums Alte Synagoge in Erfurt seinen dauerhaften Ausstellungsort gefunden.