Alte Synagoge Erfurt – Old Synagogue Erfurt
Eine fotografische Spurensuche von Ulrich Kneise und Marcel Krummrich mit Essays von Elena Rauch und Henryk Goldberg
Eine fotografische Spurensuche von Ulrich Kneise und Marcel Krummrich mit Essays von Elena Rauch und Henryk Goldberg
Die im August 2012 neu aufgelegte Reihe „Erfurter Schriften zur jüdischen Geschichte“ versammelt die neuesten Forschungen rund um das jüdisch-mittelalterliche Erbe. Als wichtiger Bestandteil der Erfurter Unesco-Bewerbung behandelt sie hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, Erfurter Themen. So werden neue Forschungsergebnisse zu Erfurter Bau- und Sachzeugnissen in den Kontext der aktuellen Forschung gestellt bzw. grundlegende Fragen im Themenbereich „Jüdische Geschichte“ diskutiert.
Die Neuerscheinung beleuchtet ein nahezu unbekanntes Kapitel der Erfurter Stadtgeschichte. Die Ordensfrauen des Ursulinenklosters hatten bis zur erzwungenen Schließung ihrer Schule im Jahr 1938 etlichen als Jüdinnen verfolgten Mädchen den Schulbesuch ermöglicht. Hanna Herzberg war eine dieser Schülerinnen.
Das Werk thematisiert Erfurter Stadtgeschichte im Zusammenhang mit der Shoa. Die Autorin Dr. Jutta Hoschek ist Mitglied im Arbeitskreis „Erfurter GeDenken 1933-1945“ und knüpft mit dieser Arbeit an ihre biografische Dokumentation „Ausgelöschtes Leben. Juden in Erfurt 1933-1945“ an.
Mit dem sorgsamen Freilegen der Alten Synagoge wurde die älteste erhaltene Synagoge Deutschlands als ein Archiv aus Stein und Holz wiederentdeckt, museal erlebbar und dem Vergessen entrissen.
Anlässlich des Jahrestages der Novemberpogrome 1938 erschien im November 2014 eine von der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Erfurt und dem Netzwerk "Jüdisches Leben Erfurt" herausgegebene Publikation, die Dokumente, Augenzeugenberichte und frühere Darstellungen der Ereignisse des 9. und 10. November 1938 in Erfurt zusammenfasst.
Anlässlich der Ausstellung „Der Gelbe Stern. Die Erfurter Familien Cars und Cohn“ erschien die begleitende Publikation „… sie trägt wieder keinen Stern“. Diese ist unter anderem in der Alten und Kleinen Synagoge erhältlich und kostet 14,80 Euro.
Eine bedeutende mittelalterliche jüdische Gemeinde wie diejenige in Erfurt verfügte neben der Synagoge auch über eine zentral gelegene Mikwe. Das Tauchbad ermöglicht Männern und Frauen die kultische Reinigung und damit die Teilhabe am religiösen Leben sowie sexuellen Kontakt. Zeugnisse ihrer Existenz gibt es seit dem 13. Jahrhundert, dennoch war die Lokalisierung der Mikwe im Jahr 2006 ein Glücksfall für Erfurt.
Die Grundlage für die Ausstellung in der Alten Synagoge zum Judentum im mittelalterlichen Erfurt bildeten intensive wissenschaftliche Vorarbeiten. Diese langjährigen interdisziplinären Forschungen und deren Ergebnisse veröffentlicht das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) in der fünfbändigen Reihe "Die mittelalterliche jüdische Kultur in Erfurt".
Die Publikation "Stadtluft macht frei?" von Dr. Christoph Kreutzmüller und Dr. Eckart Schörle leistet einen Beitrag zur Erforschung der Erfurter Stadtgeschichte und erscheint in der Reihe "Jüdische Miniaturen".