Die Topographie Triers in der Chronik des Salomo bar Simson über die Judenverfolgung von 1096
Vortrag von Prof. Dr. Lukas Clemens, Universität Trier
In der in großen Teilen intakten mittelalterlichen Altstadt von Erfurt haben sich einmalige bauliche Zeugnisse der bedeutenden jüdischen Gemeinde aus der Zeit zwischen dem ausgehenden 11. und der Mitte des 14. Jahrhunderts erhalten. Ergänzt und aufgewertet werden die Bauzeugnisse durch eine weltweit einzigartige Fülle von Sachzeugnissen, die gemeinsam Aufschluss über das jüdische Gemeinde- und Alltagsleben sowie die Koexistenz von Juden und Christen in mittelalterlichen Städten bieten – in einer Komplexität, die mit keiner bekannten Stätte vergleichbar ist.
Aus diesem Grund hat sich die Thüringer Landeshauptstadt Erfurt entschieden, für ihr jüdisches Erbe des Mittelalters den Titel „Unesco-Welterbe“ anzustreben.
2014 wurde die Stätte „Alte Synagoge und Mikwe in Erfurt – Zeugnisse von Alltag, Religion und Stadtgeschichte zwischen Kontinuität und Wandel“ auf die deutsche Vorschlagsliste für künftige Welterbestätten aufgenommen. Anfang 2021 wurde der Welterbeantrag inklusive Managementplan mit dem Titel „Jüdisch-Mittelalterliches Erbe in Erfurt“ über Thüringer Staatskanzlei, Kultusministerkonferenz und Auswärtiges Amt bei der Unesco eingereicht. Nach der Prüfung des schriftlichen Antrags durch ICOMOS, den Internationalen Rat für Denkmalpflege, der Evaluierung vor Ort und mehreren ergänzenden Fragerunden gab ICOMOS ein fachliches Votum ab. Dieses Votum stellt wiederum die Grundlage der Entscheidung der Unesco-Kommission dar. Die für den Sommer 2022 geplante Sitzung der Kommission wurde allerdings aufgrund des Ukraine-Krieges zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben.
Vortrag von Prof. Dr. Lukas Clemens, Universität Trier
Vortrag von Danny Grabe, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
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