Von wegen Ruine. Das Unesco-Welterbe Kloster St. Johann in Müstair zwischen Kontemplation und kollektivem Kulturgut
Vortrag von Dr. Romina Ebenhöch, Museumsdirektorin Kloster St. Johann
In der in großen Teilen intakten mittelalterlichen Altstadt von Erfurt haben sich einmalige bauliche Zeugnisse der bedeutenden jüdischen Gemeinde aus der Zeit zwischen dem ausgehenden 11. und der Mitte des 14. Jahrhunderts erhalten. Ergänzt und aufgewertet werden die Bauzeugnisse durch eine weltweit einzigartige Fülle von Sachzeugnissen, die gemeinsam Aufschluss über das jüdische Gemeinde- und Alltagsleben sowie die Koexistenz von Juden und Christen in mittelalterlichen Städten bieten – in einer Komplexität, die mit keiner bekannten Stätte vergleichbar ist.
Aus diesem Grund hatte sich die Thüringer Landeshauptstadt Erfurt im Jahr 2008 entschieden, für ihr jüdisches Erbe des Mittelalters den Titel „UNESCO-Welterbe“ anzustreben.
2014 wurde die Stätte „Alte Synagoge und Mikwe in Erfurt – Zeugnisse von Alltag, Religion und Stadtgeschichte zwischen Kontinuität und Wandel“ auf die deutsche Vorschlagsliste für künftige Welterbestätten aufgenommen. Anfang 2021 wurde der Welterbeantrag inklusive Managementplan mit dem Titel „Jüdisch-Mittelalterliches
Erbe in Erfurt“ bei der UNESCO eingereicht. Die Entscheidung, den Erfurter Antrag auf die Welterbeliste aufzunehmen, fällte das Welterbekomitee im September 2023 auf seiner 45. Sitzung in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad. Seit dem 17. September 2023 ist das „Jüdisch-Mittelalterliche Erbe in Erfurt“ UNESCO Welterbe.
Vortrag von Dr. Romina Ebenhöch, Museumsdirektorin Kloster St. Johann
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