Wanderausstellung der Kleinen Synagoge wird aktuell in Essen gezeigt
Bei der Ausstellung "Josel von Rosheim" handelt es sich um ein deutsch-französisches Kooperationsprojekt. Sie wurde von einem Team bestehend aus französischen und deutschen Wissenschaftlern unter der Leitung von Prof. Dr. Freddy Raphaël und Dr. Werner Transier erarbeitet. Die französische Version der Ausstellung wurde bereits in Rosheim, der Heimatstadt Josels, sowie in Strasbourg präsentiert. Die Begegnungsstätte Kleine Synagoge verleiht die deutschsprachige Version von Erfurt aus an weitere Einrichtungen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.
Josel ben Gerschon von Rosheim (1478-1554) ist eine herausragende jüdische Persönlichkeit des 16. Jahrhunderts. Er unterhielt enge Verbindungen zu Kaiser Karl V., die er nutzte, um die Rechtsstellung und Sicherheit der Juden im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation in einer Zeit des Umbruchs zu schützen. Die Reformation, die seit 1517 das Reich religiös zunehmend spaltete, führte zu tiefgreifenden Veränderungen, die sich zum Teil in gewalttätigen Übergriffen äußerten. In dieser Zeit wurden jüdische Gemeinden des Reiches häufig in die Position eines Sündenbocks gedrängt.