„Frauen im Judentum“: Sonderführung anlässlich des Internationalen Frauentags
Geschichte erscheint, auch aufgrund der Quellenlage, allzu oft von Männern gemacht. Doch finden sich auch in der jüdischen Geschichte Erfurts zahlreiche Zeugnisse, die uns Auskunft geben über das Leben von (jüdischen) Frauen.
In der Alten Synagoge weist die Raumunterteilung auf eine Trennung von Mann und Frau während des Gottesdienstes hin. Den jüdischen Hochzeitsring, der im Keller der Alten Synagoge zu sehen ist, hat eine jüdische Braut von ihrem Bräutigam zur Hochzeit an den Zeigefinger gesteckt bekommen.
Mit Golda von Braunau lernt man zudem eine aktive und erfolgreiche Geschäftsfrau des späten 14. Jahrhunderts kennen.
An der mittelalterlichen Mikwe wird der Frage nachgegangen, warum das jüdische Ritualbad oft als „Frauenbad“ bezeichnet wird, und man erfährt, dass Männer ebenfalls in die Mikwe gehen.
In der Kleinen Synagoge kann man die Veränderung der Stellung der Frau im Reformjudentum des 19. und 20. Jahrhunderts nachvollziehen. Außerdem führt dort die Ausstellung „Der Gelbe Stern. Die Erfurter Familien Cars und Cohn“ das Schicksal der beiden Frauen Else Cars und Martha Cohn vor Augen, die mit jüdischen Männern verheiratet und somit ebenfalls von den Schikanen der Nationalsozialisten betroffen waren.
Dauer der Führung: etwa 90 Minuten
Kosten: 8,00 EUR, ermäßigt 5,00 EUR
Treffpunkt ist die Alte Synagoge, Waagegasse 8.
Im Vorfeld können Gutscheine an der Kasse der Alten Synagoge erworben werden.