„Musik zum Gedächtnis der Einsamen“ im Erinnerungsort Topf & Söhne

23.11.2017 09:19

Als 19. Konzert in der Reihe „Vergessene Genies“ erklingt am Sonntag, dem 26. November 2017, um 11 Uhr im Erinnerungsort Topf & Söhne Musik von Pavel Haas und Viktor Ullmann. Beide schufen als Häftlinge in Theresienstadt bedeutende Werke und gestalteten das Musikleben der Deportierten maßgeblich mit. Sie wurden am 16. Oktober 1944 von Theresienstadt weiter nach Auschwitz deportiert und dort in den Gaskammern umgebracht.

Pavel Haas, Sohn einer tschechisch-jüdischen Kaufmannsfamilie in Brünn, hat neben zahlreichen Kammermusikwerken eine Vielzahl von Film- und Bühnenmusiken hinterlassen. Der Österreicher Viktor Ullmann, dessen jüdische Eltern vor seiner Geburt zum Katholizismus konvertiert waren, feierte große Erfolge mit seinen Schönberg-Variationen.

Ergänzt wird das Konzert, das den Titel „Musik zum Gedächtnis der Einsamen“ trägt, mit Musik von Philipp Jarnach. Als Sohn eines Spaniers und einer Flämin sowie durch Aufführungen in Frankreich, der Schweiz und in Deutschland war er ein europäischer Künstler par excellence. In den 1920er Jahren galt er als einer der führenden Komponisten moderner Musik.

Im Ensemble Majore des Kammermusikvereins Erfurt e. V. sind Irina Zwiener und Gundula Mantu an der Violine zu hören, Kerstin Schönherr an der Viola und Eugen Mantu am Violoncello.

Das Konzert wird gefördert von der Sparkassenstiftung Erfurt. Der Eintritt ist frei.