Die Erfurter Welterbe-Bewerbung im Stadtbild: Neue Hinweisschilder an Tourist-Information und „Steinernem Haus“
Für die Geschäftsführerin der ETMG, Dr. Carmen Hildebrandt, sind die neu gestalteten Fenster ein Gewinn: „Viele Touristen spazieren durch die Rathausgasse und durch den Innenhof unseres Gebäudekomplexes Benediktsplatz 1, interessieren sich für die Geschichte dieses außergewöhnlichen Bauensembles. Die neu gestalteten Abbildungen vermitteln nun in verständlicher Form, in deutscher und englischer Sprache, die wichtigsten Informationen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Tourist Information und auch die Stadtführerinnen und Stadtführer wird die Darstellung künftig hilfreich unterstützen.“
In unmittelbarer Nachbarschaft erhielt mit dem „Steinernen Haus“ im Komplex Benediktsplatz 1 ein weiterer Baustein des jüdisch-mittelalterlichen Erbes eine Hinweistafel. Spätestens ab dem späten 13. Jahrhundert jüdischen Besitzern zuzuordnen, ist es neben der Alten Synagoge und der Mikwe der dritte Bestandteil der Erfurter Bewerbung um den Titel „Unesco-Welterbe“ für die Zeugnisse der jüdischen Gemeinde des Mittelalters. Den Titel „Weltkulturerbe“ erhalten Bauwerke, die von außergewöhnlichem globalem Wert für die Menschheitsgeschichte sind. Der Erfurter Antrag steht auf der Warteliste der Unesco und darf 2021 eingereicht werden.
„Die Alte Synagoge, die Mikwe und weitere Orte im ehemaligen jüdischen Quartier sind bereits seit langem durch Informationstafeln gekennzeichnet. Ihre einheitliche Gestaltung verdeutlicht ihren Zusammenhang im 'Netzwerk jüdisches Leben Erfurt' auf den ersten Blick“, so Erfurts Kulturdirektor Dr. Tobias J. Knoblich. Außerdem sind sie durch die Gestaltung mit den zusätzlichen Straßenschildern an der Stadtmünze, der Rathaus- sowie der Kreuzgasse verbunden, die seit einigen Jahren auf die mittelalterlichen Namen dieser Gassen „Hinter der Judenschule“, „Judengasse“ und „inter judeos“ hinweisen. Dr. Knoblich betont: „Gute Kommunikation ist bei Unesco-Themen von entscheidender Bedeutung. Daher war es besonders vordringlich, das kompliziert zu erschließende und nicht öffentlich zugängliche Steinerne Haus zu markieren. Bereits im Stadium der Erforschung muss erkennbar sein, worum es sich handelt.“
Ergänzend zum Museum Alte Synagoge sensibilisiert die Beschilderung Besucher wie Bewohner der Stadt sozusagen im Vorbeigehen für dieses besondere Kapitel Erfurter Stadtgeschichte.