„Arain!“ am 7. September: Erfurter Synagogenabend findet online statt

06.09.2021 09:36

Nach der Sommerpause finden die beliebten Vorträge „Arain! Der Erfurter Synagogenabend“ wieder statt, im September und Oktober weiterhin digital. Zu Gast sind am Dienstag, dem 7. September, um 19:30 Uhr Malin Drees aus Frankfurt am Main und Maximilian M. D. Holfelder aus Köln.

Wissenschaftler sprechen über beschriebene Schiefertafeln des 14. Jahrhunderts aus dem Kölner Jüdischen Viertel

In ihren Forschungen gehen beide Wissenschaftler den Inhalten der mittelalterlichen Schiefertafeln, die im mittelalterlichen jüdischen Viertel in Köln bei Ausgrabungen (2007 bis 2020) gefunden wurden, auf den Grund.

Die Tafeln bieten einen ungewöhnlichen Einblick ins Alltagsleben der Kölner Juden im 14. Jahrhundert, da sie offensichtlich nicht zur längerfristigen Aufbewahrung gedachte Texte und Kritzeleien enthalten. Der überwiegende Teil der Graffiti verwendet hebräische Schrift. Zu diesem ungewöhnlichen Corpus gehören neben Schreibübungen und Konzepten für eine illuminierte Handschrift, Spielsteinen und einer alt-jiddischen Rittererzählung vor allem Namenslisten, die auf finanzielle Transaktionen hinweisen. Der Vortrag wird diesen herausragenden Fund und exemplarisch einige Tafeln sowie ihre Bedeutung vorstellen.

Der Vortrag findet am 7. September 2021 um 19:30 Uhr digital statt und wird online übertragen. Eine Anmeldung unter welterbe@erfurt.de wird erbeten.

Zu den Personen

Malin Drees befasst sich in ihrer Dissertation mit der Darstellung von Gewalt in frühneuzeitlichen aschkenasischen Historiografien und Hagiografien. Aktuell arbeitet sie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main am Seminar für Judaistik im Projekt „Mittelalterliche Schiefertafeln aus Köln“.

Maximilian M. D. Holfelder studiert Judaistik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er hat seine Bachelor-Arbeit zu einer der Kölner Schiefertafeln geschrieben. Beide Wissenschaftler arbeiten im Projekt „Mittelalterliche Schiefertafeln aus Köln“ unter der Leitung von Prof. Dr. Elisabeth Hollender.