Ein mörderischer Leibarzt, ein Klosterverwalter und ein Henker in Byzanz

02.03.2023 07:55

Hat ein jüdischer Leibarzt Karl den Kahlen vergiftet? Wurde der Byzantinische Kaiser Romanos IV. Diogenes von einem jüdischen Henker geblendet? Solche und weitere Fragen werden am Synagogenabend am 7. März 2023 ab 19:30 Uhr in der Alten Synagoge beantwortet.

Arain! Der Erfurter Synagogenabend am 7. März

Grafik mit Schriftzug "Arain! Im Gespräch sein. Welterbe werden."
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Der Vortrag bietet einen Ausschnitt aus einem Dissertationsprojekt, das nach den Berufen von Juden und ihren Funktionen in den christlichen Quellen des Frühmittelalters fragt.

Seit einiger Zeit – inzwischen sind es zwei Jahrzehnte – besteht in der Erforschung der Geschichte der Juden im Frühmittelalter eine erhebliche Kontroverse. Hintergrund ist das weitestgehende Fehlen jüdischer Zeugnisse, während christliche Texte sehr wohl über Juden sprechen. Dies führt zuweilen dazu, dass einige Forschungsvertreter die Existenz eines jüdischen Frühmittelalters infrage stellen. Der Vorwurf lautet, die christlichen Quellen würden die Juden lediglich als rhetorische Zielscheibe verwenden.

Referent des Vortrags im Rahmen der Reihe „Arain! Der Erfurter Synagogenabend“ ist Danny Grabe, der Abend wird von Dr. Martin Sladeczek, Direktor der Erfurter Geschichtsmuseen moderiert. Der Eintritt ist frei.

Zur Person

Danny Grabe studierte Geschichte und Englisch auf Lehramt an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Nachdem er einige Jahre an Schulen in Suhl und Weimar unterrichte, arbeitet er seit 2019 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der der Friedrich-Schiller-Universität Jena. In seinem Dissertationsprojekt untersucht er die Berufe von Juden in den christlichen Quellen des Frühmittelalters.