Buchvorstellung am Erinnerungsort Topf & Söhne
Charlotte Wiedemann sucht in ihrem jüngsten Buch nach Wegen, Erinnerungskultur im Geist globaler Gerechtigkeit neu zu denken. Dazu bringt sie zwei persönliche Anliegen in einen Dialog: Sensibilität und Verantwortung für die Shoah bewahren und eurozentrisches Geschichtsdenken überwinden. So haben Millionen Kolonialsoldaten gegen Nazi-Deutschland gekämpft, aber bis heute wird die Befreiung vom Nationalsozialismus nicht mit der Freiheit und Würde des kolonisierten Menschen zusammengedacht. Parallel zu den Nürnberger Prozessen wurden in den Kolonien nie geahndete Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen – eine moralische Asymmetrie, die bis heute andauert.
Moderiert wird der Abend von PD Dr. Annegret Schüle, Oberkuratorin am Erinnerungsort Topf & Söhne, und Dr. Urs Lindner, Junior Fellow am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung statt.
Anmeldung unter: fsj.topfundsoehne@erfurt.de