Erfurter Denknadeln gereinigt und Restaurierung gestartet
Form des Gedenkens wurde zwischen 2009 und 2013 aufgestellt
Ähnlich den Stolpersteinen von Gunter Demnig, stehen auch die Erfurter Denknadeln für eine lebendige Erinnerungskultur. Als Orte des Gedenkens im öffentlichen Raum erinnern sie vor den jeweiligen Wohnhäusern an jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, die von den Nationalsozialisten verfolgt, deportiert und ermordet wurden.
Die Denknadeln wurden durch eine bürgerschaftliche Initiative des „Arbeitskreises Erfurter Gedenken 1933 – 1945“ zwischen 2009 und 2013 aufgestellt. Im Rahmen eines offenen künstlerischen Wettbewerbs im Sommer 2008, der von der Stadtverwaltung Erfurt, jüdischen Gedenkstätten und weiteren Kulturträgern ausgeschriebenen wurde, fiel die finale Entscheidung für den Entwurf von Sophie Hollmann. Ihre individuell gestalteten Werke tragen die Namen und Lebensdaten der Betroffenen als Inschrift und erinnern so an ihr Schicksal.
Die zivilgesellschaftliche Initiative „Stolpersteine Erfurt“ gründete sich im Sommer 2024 und setzt sich seither für ein breites, bürgerschaftlich getragenes Erinnern an die Opfer der NS-Diktatur in Erfurt ein. Ihre insgesamt mittlerweile 20 in den Gehweg eingelassenen Stolpersteine erinnern vor dem letzten frei gewählten Wohnort der jeweiligen Person an deren tragische Geschichte.
Als öffentliche Erinnerungsorte verknüpfen beide die Geschichte mit der Gegenwart und ermöglichen ein dezentrales Gedenken an die Shoa. Zudem sollen sie dazu anregen, sich mit der deutschen Historie und den Biografien der Opfer des Nationalsozialismus vor Ort auseinanderzusetzen. Eine Übersicht aller Denknadeln und Stolpersteine in Erfurt ist unter www.stolpersteine-erfurt.de zu finden.