Vortrag: Miteinander leben. Ökonomische Beziehungen zwischen Juden und Christen vom 16. bis 19. Jahrhundert
Die alltäglichen Kontakte zwischen Juden und Christen erfolgten über Jahrhunderte hinweg vor allem durch ihre Wirtschaftsbeziehungen. Auch nach der Vertreibung aus zahlreichen Städten im 15. und 16. Jahrhundert blieben die noch im Deutschen Reich lebenden Juden wichtige Geldleiher. Aber nun wandten sie sich auch dem Waren- und Viehhandel zu und übernahmen damit eine bedeutsame Position zwischen städtischem Markt und ländlicher Ökonomie. Auch wenn die Handels- und Kreditgeschäfte der jüdischen Bevölkerung somit zentrale Funktionen in der Ökonomie der Frühen Neuzeit besaßen, wurden diese Tätigkeiten durch zahlreiche Wuchervorwürfe belastet.
In seinem Vortrag geht Dr. Reiner Prass der Frage nach, wie sich die ökonomischen Beziehungen zwischen Juden und Christen vom 16. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts gestalteten und inwieweit die Wuchervorwürfe berechtigt waren oder nicht.
Der Referent Dr. Reiner Prass ist als Historiker, Übersetzer und Lehrbeauftragter an der Universität Erfurt tätig. Er studierte Geschichte, Philosophie, Publizistik und Kommunikationswissenschaften in Göttingen und Bordeaux und promovierte zum Thema " Reformprogramm und bäuerliche Interessen: die Auflösung der traditionellen Gemeindeökonomie im südlichen Niedersachsen, 1750 - 1883." Außerdem ist Dr. Reiner Prass am Historischen Seminar der Universität Erfurt tätig und arbeitet unter anderem als Rundgangsleiter durch die Alte Synagoge Erfurt.
Der Eintritt zum Vortrag ist frei. Aufgrund der Platzkapazitäten können nur Sitzplätze für 40 Personen garantiert werden. Deswegen empfiehlt sich frühzeitiges Erscheinen. Einlass ist ab 19:00 Uhr
Die Veranstaltungsreihe findet in Zusammenarbeit mit dem Verein für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt e. V. und in Kooperation mit dem Musikgymnasium Schloss Belvedere/ Hochbegabtenzentrums der Hochschule Franz Liszt Weimar statt. Aus statischen Gründen dürfen im 1. Obergeschoss der Alten Synagoge nur 40 Stühle gestellt werden. Rechtzeitiges Erscheinen wird daher empfohlen.