Sonderausstellung: Die Bibelhandschrift "Erfurt 2" zwischen jüdischer Buchkunst und christlicher Hebraistik: eine Spurensuche!

17.09.2013 10:00 – 08.12.2013 18:00

Die Ausstellung präsentiert die originale Handschrift "Bibel Erfurt 2" aus dem Konvolut der Erfurter Hebräischen Handschriften. Die Hebräische Bibel stammt aus dem späten 13. Jahrhundert und stellt eine Riesin unter den mittelalterlichen Bibel-Handschriften dar. Sie ist reich mit Mikrografien verziert, also kleinen Bildern von Fabelwesen und Grotesken, die aus den Buchstaben der Masora, dem textkritischen Kommentar, geformt sind.

08.12.2013 18:00

Sonderausstellung: Die Bibelhandschrift "Erfurt 2" zwischen jüdischer Buchkunst und christlicher Hebraistik: eine Spurensuche!

Genre Veranstaltung
Veranstalter Alte Synagoge
Veranstaltungsort Alte Synagoge, Waagegasse 8, 99084 Erfurt
Seite aus der Hebräischen Bibel "Erfurt Bibel 2", die Mikrographien zeigt, also Fabelwesen, die aus Buchstaben geformt sind.
Foto: Mikrographie aus der Erfurt Bibel 2, einer Hebräischen Bibel aus dem 13. Jahrhundert, die während der Sonderausstellung im Original in Erfurt zu sehen ist. Foto: © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz

Auf einzelnen Seiten lässt sich der Gebrauch durch christliche Theologen des 16. Jahrhundert nachweisen: Zu der Zeit, als sich die Handschrift nach dem Pogrom von 1349 in der Erfurter Ratsbibliothek befand, schrieben Humanisten Übersetzungen ins Lateinische oder Deutsche zwischen die Zeilen. Die Ausstellung wurde ermöglicht durch die Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz und in enger Kooperation mit Dr. Annett Martini, Freie Universität Berlin.

Dr. Annett Martini ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Judaistik der Freien Universität Berlin und ausgewiesene Expertin für jüdische Schriftkultur im Mittelalter. Seit Anfang 2012 erforscht die gebürtige Thüringerin in Kooperation mit der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz und der Alten Synagoge das Konvolut der Erfurter Hebräischen Handschriften. Auf ihrer Forschungsarbeit basiert die Sonderausstellung.

Begleitprogramm zur Ausstellung

12.11.2013, 19:30 Uhr
Vortrag im Rahmen des Erfurter Synagogenabends
"Zum Verhältnis von Tora und Koran"
Dr. Mohammad Gharaibeh, Bonn
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Katholischen Forum
Einlass ab 19:00 Uhr
Eintritt frei

02.12.2013, 19:30 Uhr
"Erotische Texte aus der Hebräischen Bibel: Eine Lesung umstrittener Texte in neuer Übersetzung"
mit Emilia Handke, Dr. Johannes Thon und Prof. Dr. Stefan Schorch, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Theologische Fakultät
Einlass ab 19:00 Uhr
Eintritt frei

Führungen durch die Sonderausstellung
Donnerstag, den 7.11., 21.11, 28.11., 5.12. je 17:00 Uhr und Sonntag, den 8.12, 11:00 Uhr

Dauer: ca. 45 Minuten
Eintritt: 8,00 Euro/ ermäßigt 5,00 Euro

Anlässlich der Sonderausstellung wird die Broschüre „ Der Toraschreiber als Bewahrer des Gotteswortes“ von Dr. Annett Martini herausgegeben. Außerdem kann man fünf neue Postkarten mit Motiven der Erfurter Hebräischen Handschriften an der Kasse der Alten Synagoge erwerben. Auf der Homepage des Netzwerks "Jüdisches Leben Erfurt" ermöglicht eine digitale Bibliothek, in den Handschriften des Erfurter Konvoluts zu blättern und Informationen zu den einzelnen Handschriften abzurufen. Außerdem bietet die Internetseite Informationen zur Sprache, Schrift, den religiösen Texten, aber auch zur Glaubenspraxis sowie Herstellung der Handschriften.