Familienführung an der mittelalterlichen Mikwe
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Eine Mikwe ist ein jüdisches Tauchbad, das der rituellen Reinigung dient. Sie ist neben Synagoge und Friedhof der wichtigste Bestandteil einer jüdischen Gemeinde. Jüdinnen und Juden tauchen in der Mikwe unter, wenn sie mit Blut oder Toten in Kontakt waren, um rituelle Reinheit zu erlangen. Eine körperliche Waschung erfolgt vor dem Bad in der Mikwe.
Die Führung an der Mikwe für Kinder, Eltern und Großeltern beginnt mit einem Zeitsprung: Wie viele Meter muss man zurücklegen, um im Mittelalter anzukommen? Denn: Die Mikwe in der Kreuzgasse stammt aus dem 13. Jahrhundert! Deswegen tauchen wir ein in das mittelalterliche Leben in Erfurt: Konnte man im Mittelalter schon Fernsehen schauen, was gab es zum Mittagessen und aus welchem Material wurden Bücher hergestellt?
Anschließend lernen wir ein ganz besonderes Buch kennen, das eigentlich eine Schriftrolle ist: die Tora, das heilige Buch im Judentum. Aus den darin stehenden fünf Bücher Mose werden bestimmte Reinheits- und Speisevorschriften abgeleitet, unter anderem, wer wann in die Mikwe geht und dass eine Mikwe mit "lebendigem" Wasser gefüllt sein muss.
Nun beginnt die Spurensuche: Was machen Archäologen? Wie entdeckten sie die mittelalterliche Mikwe? Woher kommt das Wasser, das heute noch im Tauchbecken der Mikwe steht? Wo befindet sich der umgekehrt eingemauerte Kopf mit Krone? Und: Woran erkennt man überhaupt, dass es sich bei den Bauwerk um ein jüdisches Ritualbad handelt?
Die Führung dauert circa 45 Minuten. Die Teilnahme ist nach Anmeldung und unter Vorlage des Gutscheins aus dem Familienpass möglich. Anmeldung bitte in der Alten Synagoge oder unter 0361 655-1520.