Vortrag "Hofjuden – Lieferanten der Fürsten und Instrumente absolutistischer Macht"
Joseph Süß Oppenheimer zählt zu den schillerndsten Persönlichkeiten seiner Zeit. 1698 in einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Heidelberg geboren, schafft Joseph Süß früh den Aufstieg zum Hoflieferanten und Geheimen Finanzrat des württembergischen Herzogs Karl Alexander, dessen aufwendiges Hofleben er finanziert. Nach dem Tod Karl Alexanders entlädt sich der Hass der protestantischen Landstände gegen den katholischen Herzog an dessen Finanzrat: In einem beispiellosen Schauprozess wird Süß zum Tode verurteilt und gehenkt.
Am 22. März 2014 feiert die Oper von Detlev Glanert, die sich unter dem Titel "Joseph Süß" dieser spannenden Persönlichkeit widmet, am Theater Erfurt ihre Premiere. Anlässlich dessen bietet das Netzwerk "Jüdisches Leben Erfurt" und das Theater Erfurt in einem abwechslungsreichen Begleitprogramm Einblick in das Leben von Joseph Süß.
Der Vortrag von Dr. Reiner Prass beleuchtet in diesem Rahmen die Rahmenbedingungen des Lebens von Oppenheimer. Dr. Reiner Prass ist als Historiker, Übersetzer und Lehrbeauftragter an der Universität Erfurt tätig. Er studierte Geschichte, Philosophie, Publizistik und Kommunikationswissenschaften in Göttingen und Bordeaux und promovierte zum Thema "Reformprogramm und bäuerliche Interessen: die Auflösung der traditionellen Gemeindeökonomie im südlichen Niedersachsen, 1750 - 1883."
Der Eintritt zum Vortrag ist frei. Aufgrund der Platzkapazitäten können nur Sitzplätze für 60 Personen garantiert werden. Deswegen empfiehlt sich frühzeitiges Erscheinen.