Führung durch Christiane Schill, Restauratorin zur Finissage der Sonderausstellung „Rudolstädter Judaica. Synagogale Textilien des 18. Jahrhunderts in der Kleinen Synagoge Erfurt“
Die kostbare Rudolstädter Judaica-Sammlung von Toramänteln, Toravorhängen, Torawimpeln und Pultdecke stammt aus dem Besitz der im 18. und 19. Jahrhundert in Rudolstadt lebenden jüdischen Gemeinde. Nach Auflösung der Gemeinde im späten 19. Jahrhundert gelangten die synagogalen Textilien zunächst in Privatbesitz, dann in das Stadtmuseum Rudolstadt, später wurden sie in der Heidecksburg gelagert.
Als in den 1980er und 1990er Jahre die intensivere Erforschung des Bestands angestoßen wurde, wiesen die Textilien zum großen Teil schwere Schäden auf, sodass eine hochsensible Behandlung nötig war. Christiane Schill, die ab 2009 die Betreuung der Objekte übernahm, berichtet während ihrer Führung über diese aufwendigen Restaurierungsmaßnamen. Mit Blick auf die Objekte kann Christiane Schill von den Ursachen der Alterungsprozesse, den Nutzungs- und Lagerbedingungen sowie den komplizierten Reinigungs- und Färbungsprozessen berichten.
Im Rahmen der Sonderausstellung „Rudolstädter Judaica. Synagogale Textilien des 18. Jahrhunderts in der Kleinen Synagoge Erfurt“ werden die synagogalen Textilien aus Rudolstadt im Betsaal der Kleinen Synagoge, dem Gotteshaus der jüdischen Gemeinde zu Erfurt im 19. Jahrhundert, in quasi authentischer Atmosphäre präsentiert. Die Ausstellung endet am Sonntag, dem 11. Mai 2014, 18:00 Uhr.