Freitagabend-Gottesdienst im Rahmen der Thüringer Tage der Synagogalmusik
Deutschland ist die Heimat der liberalen jüdischen Tradition, die im Geist der Aufklärung geboren wurde. Offenheit, Toleranz und Freiheit des Denkens sind die Grundprinzipien dieser Tradition, die nicht nur das innerjüdische Leben, sondern auch die Beziehungen zum nichtjüdischen Umfeld bestimmen.
An diese geistige Tradition des deutschen Judentums knüpft das heutige jüdische Leben in Thüringen an, das seinen Mittelpunkt in der Jüdischen Landesgemeinde mit ihren etwa 800 Mitgliedern hat. Seit Sommer 2013 leistet die Hochschule Franz Liszt Weimar einen wichtigen Beitrag zum jüdischen Leben in Deutschland und Europa: Mit der Errichtung der europaweit ersten Professur für die Geschichte jüdischer Musik wurde in Zusammenarbeit mit dem Abraham Geiger Kolleg die dringend notwendige akademische Basis für die Ausbildung jüdischer Kantoren geschaffen.
Im Rahmen der Thüringer Tage der Synagogalmusik wird dieser musikalische Schatz einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Ein historisches Ereignis stellt der Freitagabend-Gottesdienst in der Alten Synagoge dar - der erste seit der Zerstörung der jüdischen Gemeinde in Erfurt im 14. Jahrhundert.