Eine bedeutende mittelalterliche jüdische Gemeinde wie diejenige in Erfurt verfügte neben der Synagoge und dem Friedhof auch über eine Mikwe. Das Tauchbad ermöglichte Männern wie Frauen die kultische Reinigung und damit die Teilhabe an wichtigen Aspekten des sozialen und religiösen Lebens. Das Erfurter Ritualbad stand am Ufer der Gera. Seine Wiederentdeckung bei Bauarbeiten im Jahr 2006 ist ein Glücksfall für Erfurt. In ihrem Buch erläutert die Judaistin Dr. Diana Matut kenntnisreich und anschaulich, wie und wozu eine Mikwe genutzt wird und welche Besonderheiten das Erfurter Bad aufweist. Ein Exkurs zur Geschichte der Mikwe rundet den reich illustrierten Band ab. Mit sachkundigen Texten und zahlreichen Fotos wird hier eines der spannendsten Kapitel der Stadthistorie aufgeblättert - das der wechselvollen Geschichte der Erfurter Juden.
Mit dieser neuen Publikation wird aus der Trilogie, die seit Eröffnung der Alten Synagoge im Oktober 2009 anstelle eines Ausstellungskatalogs angeboten wird, eine Tetralogie.
Zur Buchpräsentation am Montagabend werden Herr Tobias J. Knoblich, Kulturdirektor der Stadt Erfurt, die Autorin Dr. Diana Matut, Sebastian Thiem als Vertreter des Sutton-Verlags sowie die Musikerin Susanne Ansorg (Fiddl) und der Musiker Kay Kraus (Laute, Oud, Percussion) anwesend sein. Mittelalterliche Musik, verbunden mit Textsequenzen aus "Zur Reinheit der Seele" nimmt den Besucher mit in vergangene Zeiten.
Die mittelalterliche Mikwe gehört neben der Alten Synagoge und dem Erfurter Schatz zu den Highlights der Stadt Erfurt. Etwa 5.000 Gäste besuchen sie jährlich. Häufig gestellte Fragen werden ergänzend zum Buch auf den Internetseiten zum Jüdischen Leben illustrativ und anschaulich beantwortet.
Aus statischen Gründen dürfen im ersten Obergeschoss der Alten Synagoge nur 40 Stühle gestellt werden. Rechtzeitiges Erscheinen wird daher empfohlen. Einlass ab 19:00 Uhr, Eintritt frei.