„Untergetaucht“ – Lesung mit Dr. Hermann Simon

07.12.2015 19:00 – 07.12.2015 21:00

Am Montag, dem 7. Dezember 2015 liest um 19:00 Uhr Dr. Hermann Simon aus seinem Buch "Untergetaucht – Eine junge Frau überlebt in Berlin". Darin schildert er das Schicksal seiner Mutter, Marie Jalowicz, die als Jüdin im nationalsozialistischen Berlin überlebte. Die Lesung findet begleitend zur Ausstellung "Der Gelbe Stern. Die Erfurter Familien Cars und Cohn" in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge statt.

07.12.2015 21:00

„Untergetaucht“ – Lesung mit Dr. Hermann Simon

Genre Veranstaltung
Veranstalter Begegnungsstätte Kleine Synagoge
Veranstaltungsort Begegnungsstätte Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, 99084 Erfurt

Berlin 1942: Die Verhaftung durch die Gestapo steht unmittelbar bevor. Die junge Marie Jalowicz will leben und taucht unter. Offen und schonungslos schildert Marie Jalowicz, was es heißt, sich Tag für Tag im nationalsozialistischen Deutschland durchzuschlagen: Sie braucht falsche Papiere, sichere Verstecke und sie braucht Menschen, die ihr helfen. Immer wieder retten sie ihr ungewöhnlicher Mut und ihre Schlagfertigkeit – der authentische Bericht einer außergewöhnlichen jungen Frau, deren unbedingter Lebenswille sich durch nichts brechen ließ.

Der Historiker Dr. Hermann Simon stellt diese Geschichte des Überlebens seiner Mutter, Prof. Dr. Marie Simon, geborene Jalowicz (1922-1998) – Professorin für Antike Literatur- und Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität – vor.

Dr. Hermann Simon ist Gründungsdirektor der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum. Er befragte seine Mutter von Dezember 1997 bis kurz vor ihrem Tod im September 1998 zu ihrer Überlebensgeschichte in Berlin in der NS-Zeit. 77 Tonbänder entstanden – sie waren die Grundlage eines einzigartigen, gemeinsam von der Hamburger Journalistin Irene Stratenwerth und Hermann Simon herausgegebenen Zeitdokuments. Das Buch erschien 2014 bei S. Fischer Verlag und wurde von Kritikern als "Sensation" gefeiert (Götz Aly in der ZEIT  vom 13. März 2014). Es liegt nun als Taschenbuch und kann zur Lesung erworben werden.

Die Lesung mit Hermann Simon findet im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "Der Gelbe Stern. Die Erfurter Familien Cars und Cohn" statt, die bis zum 21. März 2016 in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge Erfurt gezeigt wird. Die Ausstellung thematisiert ihre Schicksale der Familie Cars und Cohn. In beiden Familien waren es die Väter und die Kinder, die seit September 1941 den „Judenstern“ tragen mussten. Begleitend werden auf der Empore der Begegnungsstätte Teile der Ausstellung "Der Gelbe Stern" der Friedensbibliothek Berlin gezeigt.

Begleitprogramm zur Ausstellung

Ein umfangreiches Begleitprogramm vertieft einzelne Aspekte der Ausstellung "Der Gelbe Stern. Die Erfurter Familien Cars und Cohn".

07. Dezember 2015, 19:00 Uhr
Lesung aus dem Buch „Untergetaucht“
Dr. Hermann Simon

15. Dezember 2015, 19:00 Uhr
Die Erfurter Familie Brauner
Sascha Münzel

13. Januar 2016, 19:00 Uhr
Rasse – vom Aufstieg und Fall eines fatalen Begriffs
Dr. phil. habil. Wolfgang Beese

15. Februar 2016, 19:00 Uhr
„Reinhard Schramm. Ein Leben in Thüringen“
Prof. Dr. Reinhard Schramm (Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen)

17. März 2016, 19.00 Uhr
„Sternvergehen“ Herbert Cohnens Kampf gegen die Kennzeichnung
Dr. Ulrike Schrader (Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal)

21. März 2016, 19:00 Uhr
Die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald
Dr. Harry Stein (Kustos der Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald)