Kommunikation, Netzwerke und kultureller Transfer jüdischer Gemeinden im Mittelalter
Um zu bestehen, bedarf eine Minderheit des überörtlichen Austauschs. Das gilt für Individuen, Familien und Gemeinden und es bezieht sich auf persönliche Verbindungen, Gemeindeorganisationen, Wissensaustausch und Geschäftskooperationen. Die jüdische Gemeinde Erfurts mit ihrer Mittlerfunktion im Zentrum Europas bietet eindrückliche Beispiele dafür. Für das 11.-13. Jahrhundert wird der Vortrag auch auf Beispiele aus dem Rheinland und Frankreich eingehen.
Zur Person
Johannes Heil studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Religionsphilosophie in Frankfurt, dazu Judaistik in Frankfurt, Tel Aviv und Haifa. Auf die Promotion bei Johannes Fried und Heribert Müller 1994 folgte 2003 die Habilitation bei Wolfgang Benz in Berlin. Nach Fellowships in Madison (Wisconsin) und Notre Dame (Indiana) wurde er 2005 auf den Ignatz Bubis-Stiftungslehrstuhl der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg berufen. Seit 2008 leitete er die Hochschule kommissarisch und wurde 2013 zum Rektor gewählt. Seit 2012 ist er Honorarprofessor der Universität Heidelberg.
Prof. Dr. Günter Stemberger, aktuell „Judaist in Residence“ moderiert den Abend.