Jüdische Friedhöfe in Thüringen
Mindestens 36 jüdische Friedhöfe haben sich in Thüringen erhalten, mit zusammen über 5.000 Grabinschriften. Allein in Erfurt umfassen diese einen Zeitraum von fast 900 Jahren – von den mittelalterlichen Grabmalen bis hin zum heute noch belegten Friedhof an der Werner-Seelenbinder-Straße. Von schlichten Kalksteinstelen bis hin zu großen Grabmonumenten, von den nötigsten Namen und Daten bis hin zu langen und aufwendig gereimten Eulogien bieten diese Grabsteine und ihre Inschriften einen Über- und Einblick in die Entwicklung der jüdischen Sepulkralkultur seit dem 12. Jahrhundert.
Zur Person
Schon während des Studiums der Judaistik, Islamwissenschaft/Arabistik und Geschichte in Tübingen, Berlin und Jerusalem arbeitete Nathanja Hüttenmeister an zahlreichen Projekten und Publikationen zu jüdischen Friedhöfen mit. Von 1998-2002 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Projekt "Germania Judaica IV" zur Geschichte der Juden im Alten Reich (1520-1650) an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, später an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit 1996 war sie freie und seit 2003 ist sie angestellte wissenschaftliche Mitarbeiterin am Salomon Ludwig Steinheim-Institut, hier vor allem zuständig für Epigraphik und Memorbücher.
Moderiert wird der Vortrag von Prof. Dr. Reinhard Schramm, 1. Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, die auch Eigentümerin des Neuen Jüdischen Friedhofs in Erfurt ist.