Die Geheimnisse der Buchstabenkrönchen in den Erfurter Torarollen
Die Krönung ausgesuchter Buchstaben ist ausschließlich dem Schreiber einer Torarolle vorbehalten. Die geheimnisvollen Zeichen besitzen zwar keine primär praktische Funktion, waren im mittelalterlichen Europa jedoch Ausgangspunkt für zahlreiche Spekulationen ethischer und mystischer Natur. Der Vortrag wird auf Grundlage der Erfurter Handschriftenzeugnisse in die Ursprünge und Deutungsmuster dieser besonderen Schriftelemente einführen.
Hebräischkenntnisse sind nicht notwendig.
Zur Person
Annett Martini studierte Judaistik, Religionswissenschaft und Germanistik an der Freien Universität Berlin und der Hebrew University Jerusalem. Von 2005 bis 2016 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Judaistik der FU Berlin, wo sie auch promovierte. Im Oktober 2017 reichte sie ihre Habilitationsschrift zum Thema „Die Arbeit des Himmels: Jüdische Konzeptionen des rituellen Schreibens in der europäischen Kultur des Mittelalters“ ein. Seither leitet sie das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekt „Die hebräischen Handschriften der Erfurter Sammlung als kulturhistorische Zeugen jüdischen Lebens im Mittelalter“.
Moderiert wird der Vortrag von Dr. Claudia Bergmann, Projektkoordinatorin des Research Centre „Dynamik ritueller Praktiken im Judentum in pluralistischen Kontexten von der Antike bis zur Gegenwart“ am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt.