Juden in der islamischen Welt: Musik und Diskurs
Tehila Nini Goldstein – Sopran
Prof. Dr. Jascha Nemtsov – Klavier und Diskussion
Prof. Dr. Omar Kamil –
Diskussion
Im März 1932 fand in Kairo eine Konferenz über arabische Musik statt. Eingeladen wurden bedeutende Komponisten wie Paul Hindemith, Béla Bartók, Egon Wellesz, aber auch ein einheimischer, ägyptischer Komponist, der sich um eine Synthese traditioneller nahöstlicher Musik mit westlicher Kunstmusik bemühte: Alberto Hemsi (1898–1975).
Hemsi wurde in einer jüdischen Familie in der Nähe von Smyrna (heute: Izmir) in der Türkei geboren. Nach seinen Studien an der Société Musicale Israélite in Izmir und am Konservatorium in Mailand lebte er in Ägypten.
Hemsi verarbeitet in seinen Werken Elemente arabischer, türkischer, armenischer und jüdischer Musik. Er war anscheinend der erste Musiker, der sich ethnologisch und künstlerisch mit der Musik sephardischer Juden beschäftigte. Sein Lebenswerk ist eine Sammlung aus zehn Heften „Coplas sefardies“ (Sephardische Lieder, 1932–1973) mit sechzig Kompositionen für Gesang und Klavier. 1957 musste Hemsi Ägypten verlassen, 1975 verstarb er in Frankreich in völliger Vergessenheit.
Tehila Nini Goldstein, eine Sängerin mit immensem Ausdruck und warm timbrierter Stimme, ist eine vielseitige Musikerin mit breitem Repertoire sowohl im Sopran- als auch im Mezzosopranfach. Jascha Nemtsov, Professor für Geschichte der jüdischen Musik an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, ist ein international renommierter Konzertpianist und Liedbegleiter. Prof. Omar Kamil lehrt die Geschichte Westasiens an der Universität Erfurt.
Eintritt 10 Euro , ermäßigt 8 Euro
Programmheft 26. Thüringer Tage jüdisch-israelischer Kultur
Herausgeber: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e. V.
Beinhaltet die Veranstaltungen, die im Rahmen der 26. Thüringer Tage jüdisch-israelischer Kultur stattfinden.