Jom Tov Lippmann Mühlhausen – ein Rabbiner im Erfurt des 14. Jahrhunderts
Rabbi Jom Tov Lipmann Mühlhausen, ein jüdischer Gelehrter, der zu Beginn des 15. Jahrhunderts in Prag tätig war und 1421 in Erfurt starb, gehört zu den interessantesten aschkenasischen Denkern des ausgehenden Mittelalters. In seinen Werken verknüpft er sein halachisches Fachwissen mit einem ausgeprägten Interesse am Potenzial der Kabbala und der jüdischen Philosophie, zur Lösung der Probleme beizutragen, vor denen die jüdischen Gemeinden seiner Zeit standen. Der Vortrag wird die wichtigsten Motive in Lipmann’s Schriften, sowie seine polemische Aktivitäten untersuchen.
Zur Person
Milan Žonca hat in Prag und Frankfurt Hebraistik und Religionswissenschaft studiert und an der Queen Mary University of London in mittelalterlicher Geschichte promoviert. Er lehrt am Institut für Nahost-Studien an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität und leitet das Prager Zentrum für jüdische Studien.
Weitere Termine 2019
3. September
Sophia Schmitt, Ludwig-Maximilians-Universität München: Ankläger und Verteidiger in spätmittelalterlichen Ritualmordbeschuldigungen
1. Oktober
Eveline Brugger, Institut für jüdische Geschichte Österreichs: „…und der wertlose Brief soll gültig sein.“ Konfliktfelder und Konfliktvermeidung im jüdisch-christlichen Geschäftsverkehr des Spätmittelalters
5. November
Rosita Peterseim, Erfurt: „Aus der Dunkelheit ans Licht“ – Die Wiederentdeckung der Alten Synagoge in Erfurt
3. Dezember
Vera Henkelmann, Eschweiler: „Es werde Licht!“ – Künstliches Licht im jüdischen und christlichen Sakralraum