„… und der wertlose Brief soll gültig sein.“ Konfliktfelder und Konfliktvermeidung im jüdisch-christlichen Geschäftsverkehr des Spätmittelalters
Kaum ein Aspekt der christlich-jüdischen Interaktion im Mittelalter hat so viele schriftliche Quellen hervorgebracht wie das Geld- und Kreditgeschäft mit seinem gesamten Umfeld vom Verkauf verfallener Grundstückspfänder bis zu gerichtlichen Streitigkeiten. Diese Geschäftsdokumente erlauben uns daher Einblicke in die alltägliche Realität der Begegnung zwischen jüdischen und christlichen Geschäftspartnern, die Wege finden mussten, den Rechtsvorstellungen beider Gruppen Genüge zu tun und drohende Konflikte möglichst von vornherein abzuwenden, auch wenn dies in der Praxis nicht immer gelang.
Zur Person
Dr. Eveline Brugger studierte Geschichte und Romanistik an der Universität Wien und ist an der Universität Graz für Mittelalterliche Geschichte habilitiert. Sie ist seit 1995 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für jüdische Geschichte Österreichs (St. Pölten) und lehrt seit 2011 an der Universität Salzburg. Schwerpunkte ihrer Forschungsarbeit sind mittelalterliche Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Quellen zur Geschichte der Juden im Mittelalter sowie historische Hilfswissenschaften. Ihre wichtigste Publikation ist die gemeinsam mit Birgit Wiedl bearbeitete Reihe „Regesten zur Geschichte der Juden in Österreich im Mittelalter“.
Weitere Termine 2019
5. November
Rosita Peterseim, Erfurt: „Aus der Dunkelheit ans Licht“ – Die Wiederentdeckung der Alten Synagoge in Erfurt
3. Dezember
Vera Henkelmann, Eschweiler: „Es werde Licht!“ – Künstliches Licht im jüdischen und christlichen Sakralraum