Chanukka – Das jüdische Lichterfest
Nach den Ansprachen des Oberbürgermeisters Andreas Bausewein und des Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Prof. Reinhard Schramm, spricht der Rabbiner der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Alexander Nachama, den Lichtersegen. Im Anschluss laden die Jüdische Landesgemeinde Thüringen und die Landeshauptstadt Erfurt die Erfurter und alle ihre Gäste traditionell zu Krapfen, Glühwein und Musik von der Gruppe Misrach ein.
Chanukka bedeutet wörtlich „Einweihung“ und wird auch das „Lichterfest“ genannt. Mit diesem Fest wird an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem im Jahre 164 vor unserer Zeitrechnung erinnert. Bei der Neuweihe des Tempels wurde nur noch ein kleines Krüglein nicht entweihten Öls gefunden, welches jedoch acht Tage brannte, bis neues Öl hergestellt worden war. Der Chanukkaleuchter selbst hat meist neun Arme, da zusätzlich eine Diener-Kerze brennt, mit der traditionell die anderen Kerzen entzündet werden. Chanukka ist ein familiäres und fröhliches Fest. Die Kinder bekommen Geschenke und es gibt typische Ölspeisen wie Krapfen zu essen.
Vom 23. bis 30. Dezember 2019 wird Abend für Abend eine weitere Kerze am Leuchter angezündet. Der Leuchter wird dieses Jahr zum 12. Mal vor dem Rathaus aufgestellt. Er entstand als Zeichen der Verbundenheit der Stadt mit ihrer jüdischen Gemeinde und wurde vom Erfurter Metallkünstler Matthias Kaiser entworfen und gebaut. In der alljährlichen Feier zur Entzündung des ersten Lichtes zeigt die Bürgergesellschaft Gesicht für eine weltoffene und tolerante Stadt, in der alle Glaubensrichtungen willkommen sind und ihren spirituellen Beitrag für ein menschliches und respektvolles Miteinander leisten.