Tag der offenen Synagogen: Jugend in Flammen

17.09.2020 20:00 – 17.09.2020 22:00

„Jugend in Flammen“ Zeitzeugengespräch und Lesung mit Musik

17.09.2020 22:00

Tag der offenen Synagogen: Jugend in Flammen

Genre Veranstaltung
Veranstalter Netzwerk Jüdisches Leben
Veranstaltungsort Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, 99084 Erfurt

Aliza Vitis-Shomron – Autorin und Überlebende des Warschauer Ghettos im Livestream (Israel)
Petra Sawadogo – Übersetzerin und Moderation (Deutschland)
Omri Vitis – Gesang (Israel)
Guy Strier – Gitarre (Israel)
Tobias Unterberg – Cello (Deutschland)

Aliza wurde 1928 in Warschau als Tochter einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie geboren, in der sich jüdische Tradition und polnische Kultur vermischten. Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges war sie elf Jahre alt. In ihren Tagebüchern, die sie auf Papierreste schrieb und während des Krieges aufbewahrte, erzählte sie die Geschichte ihrer Familie, die im besetzten Warschauer Ghetto ums Überleben kämpfte. Diese Tagebücher und ihre späteren Aufzeichnungen bildeten die Grundlage für ihre Memoiren. Die Mitgliedschaft bei Hashomer Hatzair, der bekannten Jugendbewegung im Warschauer Ghetto, gab Aliza Hoffnung und ermutigte sie, ums Überleben zu kämpfen. Im Ergebnis einer außergewöhnlichen Reihe von glücklichen Umständen gelang es ihr, das Konzentrationslager Bergen-Belsen zu überleben. Sie gehörte zu denen, die von amerikanischen Truppen befreit wurden. Ihre Geschichte weiter zu erzählen, ist und bleibt ihr Vermächtnis.

Aliza Vitis-Shomron ist eine der letzten Überlebenden des Warschauer Ghettos. Sie lebt im Kibbuz Givat Os im Norden Israels. Die heute 91-Jährige hielt auf der ganzen Welt leidenschaftliche Vorträge über den Aufstand 1943 im Warschauer Ghetto, angeführt vom legendären Führer Mordechai Anielewicz. Sie verließ das Ghetto 14-jährig, zwei Tage vor der Revolte, mit dem Auftrag, von den unmenschlichen Zuständen des Ghettos zu berichten. Der Aufstand war eine Inspiration für viele weitere Widerstandsgruppen in Polen. Aliza hat seitdem zahlreiche israelische Jugendgruppen bei ihren Besuchen in Polen begleitet. Ihre Memoiren, die 2002 erschienen, wurde bereits in Englisch, Ungarisch, Polnisch und Hebräisch veröffentlicht. Anlässlich der Achava-Festspiele 2020 ist die Veröffentlichung der deutschen Übersetzung geplant.

Start: 20:00 Uhr

Treffpunkt: Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5

Dauer: 2 Stunden

Teilnahme ist kostenfrei.

Voranmeldung per E-Mail:

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