Vortrag: "Sie machen (das) nicht schön" Wie die Rabbiner Nahmanides und Meir von Rothenburg im dreizehnten Jahrhundert die Dekorationen von Schofarhörnern und Machsor Handschriften kritisierten

25.06.2024 18:30 – 25.06.2024 20:00

Vortrag von Leor Jacobi, Judaist in Residence 2024

Illustraion eines Abendgebets aus dem Leipziger Mahzor
Der Erfurter Judeneid Grafik: © Universität Leipzig
25.06.2024 20:00

Vortrag: "Sie machen (das) nicht schön" Wie die Rabbiner Nahmanides und Meir von Rothenburg im dreizehnten Jahrhundert die Dekorationen von Schofarhörnern und Machsor Handschriften kritisierten

Genre Veranstaltung
Veranstalter Netzwerk „Jüdisches Leben Erfurt“
Veranstaltungsort Alte Synagoge Erfurt, Waagegasse 8, 99084 Erfurt

Weitere Informationen

Linie 3, 4, 6 – Haltestelle Fischmarkt/Rathaus

Es ist kein Parkplatz vorhanden.

Barrierefrei

Über die Veranstaltung

Schofar mit Eingravierungen
Foto: © The Metropolitan Museum of Art, New York

Nahmanides und R. Meir von Rothenburg waren zwei große zeitgenössische rabbinische Autoritäten in Katalonien bzw. Deutschland. Es gibt keine schriftlichen Aufzeichnungen über einen Kontakt zwischen den beiden, und angesichts der geografischen und kulturellen Entfernung, die sie trennte, wäre dies auch höchst unwahrscheinlich gewesen. Dennoch reagierten beide auf problematische künstlerische Neuerungen an rituellen Gegenständen in ihren Gemeinden mit dem gleichen Satz, um ihre zurückhaltende Ablehnung dieser Entwicklungen zum Ausdruck zu bringen, wobei sie jeweils unterschiedliche Gründe anführten. Nahmanides sprach über bemalte Schofar Hörner und ihre Eignung für den rituellen Gebrauch am jüdischen Neujahrstag. R. Meir von Rothenberg sah sich mit illustrierten Gebetbüchern konfrontiert, von denen einige bis heute erhalten sind. Die beiden Fälle werden im Kontext des traditionellen und zeitgenössischen rabbinischen Denkens und der Artefakte dieser Zeit beschrieben und verglichen.

 

Porträt von Leor Jacobi
Foto: © Leor Jacobi

Leor Jacobi ist Experte für mittelalterliche Kunst und rabbinische Literatur. Derzeit lehrt er an der Bar-Ilan-Universität und ist Redakteur von Ars Judaica: The Bar-Ilan Journal of Jewish Art. Kürzlich schloss er ein Postdoc-Stipendium der Humboldt-Stiftung ab, wo er die jüdische Kunst des Buchbindens und hebräische Handschriftenfragmente in katalanischen Archiven untersuchte. Leor Jacobi hält regelmäßig Vorträge auf akademischen Konferenzen in der ganzen Welt und zu seinen jüngsten Veröffentlichungen gehören: On the Mighty Hand of the Lord: Medieval Falconry intrudes upon the Bible. In: Raptor on the Fist: falconry, its images and similar motifs throughout the millenia on a global scale (2018 NYU-ABD Conference Volume, Centre for Baltic and Scandinavian Archaeology, Schleswig; Kiel/Hamburg: Wachholtz, 2020): 879–889 sowie Revelation in Girona: Lost Literature from the ‘Jerusalem of Catalonia’. In: European Genizah, ed. Andreas Lehnardt (Leiden: Brill, 2020): 168–184