Ein Welterbe, vier Komponenten, drei Besuchszentren. Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz und der Stand der Dinge

06.05.2025 18:30 – 06.05.2025 20:30

Vortrag von Birgit Kita, Geschäftsführerin des SchUM-Vereins, am Dienstag, dem 6. Mai, um 18:30 Uhr in der Alten Synagoge Erfurt. Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe „Arain! Der Erfurter Synagogenabend“.

Ein Friedhof mit viel grün und verschiedenen alten Grabsteinen
Alter Jüdischer Friedhof Mainz Foto: © Landeshauptstadt Mainz, Foto: Carsten Costard
06.05.2025 20:30

Ein Welterbe, vier Komponenten, drei Besuchszentren. Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz und der Stand der Dinge

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Unesco-Beauftragte in Kooperation mit den Geschichtsmuseen
Veranstaltungsort Alte Synagoge, Waagegasse 8, 99084 Erfurt

Zum Vortrag:

Die Geschichte der SchUM-Gemeinden reicht weit in die Vergangenheit zurück: Vor über 1000 Jahren erlebte das Judentum in Deutschland hier seine erste Blüte. Hier befindet sich die Wiege des aschkenasischen Judentums. Die SchUM-Stätten, also die Monumente, Bauwerke und Friedhöfe in Speyer, Worms und Mainz und das geistige Erbe der SchUM-Gemeinden sind Zeugnisse einer wechselvollen Geschichte. Sie berichten von hellen und dunklen Zeiten, von Miteinander und Ausgrenzung von gegenseitiger Befruchtung und Verfolgung. Die SchUM-Gemeinden waren besondere Orte und galten als Jerusalem am Rhein. SchUM hat bis heute einen besonderen Klang in der jüdischen Welt. Das Ansehen der Gemeinden ist seit dem Mittelalter ungebrochen. Denn SchUM sind 1000 Jahre lebendige jüdische Geschichte! Deshalb haben sich unterstützt durch das Land Rheinland-Pfalz und die Generaldirektion Kulturelles Erbe RLP vor etwa 20 Jahren Speyer, Worms und Mainz auf den Weg gemacht, ihr umfangreiches und bedeutsames jüdisches Erbe auf der Liste des UNESCO-Welterbes zu verankern. Am 27. Juli 2021 wurden die SchUM-Stätten – der Judenhof in Speyer mit den Resten der ältesten Synagoge Europas, der Frauenschul, der größten und am besten erhaltenen Monumentalmikwe (Ritualbad) und der Jeschiwa (Lehrhaus), der Wormser Synagogenbezirk mit Synagoge, der ältesten Frauenschul, Mikwe, Lehrhaus und dem Tanzhaus sowie die jüdischen Friedhöfe „Heiliger Sand“ in Worms und „Auf dem Judensand“ in Mainz, die die ältesten erhaltenen jüdischen Friedhöfe Europas sind – in die Welterbeliste der UNESCO eingeschrieben. Die Geschichte der Gemeinden, die sehr unterschiedlichen Monumente, die zu den bedeutendsten und ältesten Zeugnissen jüdischen Lebens in Deutschland zählen, und die schriftliche Überlieferung der Gelehrten aus SchUM gilt es nun zu vermitteln. Bereits in der Antragsstellung haben sich die drei Städte entschlossen jeweils ein Besuchszentrum zu eröffnen. In Speyer, Worms und Mainz haben wir heute einen sehr unterschiedlichen Stand der Dinge – ein spannender Prozess, der Ihnen durch den Vortrag nahegebracht werden wird.

Einlass ab 18:00 Uhr. Beginn um 18:30 Uhr.
Der Eintritt ist wie immer frei.

Portrait einer Frau im blauen Oberteil und mit Brille vor einer hellen Steinwand
Foto: Portrait Birgit Kita Foto: © Birgit Kita

Zur Person:

Birgit Kita hat Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Christliche Archäologie & Byzantinische Kunstgeschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz studiert. Anschließend arbeitete sie als freie Kuratorin, Autorin und Bauforscherin für verschiedene Institutionen in Limburg, Mainz und Wiesbaden, wo sie unter anderem mitwirkte an der Vorbereitung des Welterbe-Antrags der Stadt Wiesbaden zu „Great Spas of Europe“.

In Vorbereitung der Welterbe-Nominierung der SchUM-Stätten erarbeitete Birgit Kita im Auftrag der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) und in Kooperation mit dem Landesmuseum Mainz, der Landesdenkmalpflege Mainz, dem Stadtarchiv und der Jüdischen Gemeinde Mainz die Ausstellung „…es ist Licht geworden nach langer Nacht. Mainzer Synagogen – Architektur und Geschichte“. Darüber hinaus konzipierte sie die Tafel-Ausstellung „Künstler sehen SchUM. Ein Blick auf das jüdische Erbe am Rhein. Werke von Manuel Herz, Klaus Krier und Wolf Spitzer“. 2015 bis 2023 leitete Birgit Kita die Vermittlung und Museumspädagogik am Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz, wo sie auch als Kuratorin tätig war und die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit betreute.

Seit Januar 2024 ist sie Geschäftsführerin des SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz e. V. und Welterbekoordinatorin des UNESCO-Welterbes SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz.