Erfurt feiert jüdisches Lichterfest: Entzündung des Chanukka-Leuchters vor dem Rathaus
Informationen zur Veranstaltung
Chag Chanukka Sameach! Auch in diesem Jahr feiert die Stadt Erfurt gemeinsam mit der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen das jüdische Lichterfest „Chanukka“.
Zur offiziellen Feierstunde entzünden Oberbürgermeister Andreas Horn und Milán Andics, Kantor der jüdischen Landesgemeinde, zusammen das erste Licht am Leuchter und markieren damit den Beginn des Lichterfests, welches auf Initiative der Landeshauptstadt in Erfurt seit nunmehr 17 Jahren feierlich begangen wird. Musikalische Live-Darbietungen der jüdischen Landesgemeinde und Krapfen als übliches Gebäck runden die Veranstaltung ab. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, der öffentlichen Zeremonie beizuwohnen.
Das Chanukka-Fest wird jährlich als Andenken an die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem gefeiert und erinnert an ein wahrhaftiges Wunder: Nach dem erfolgreichen Aufstand der Makkabäer gegen die hellenistische Herrschaft konnte im Jahr 165 v. Chr. der geschändete Tempel in Jerusalem wiederhergestellt werden. Der Überlieferung nach, fand man dabei nur einen einzigen unversehrten Krug mit Öl für den siebenarmigen Tempelleuchter, das normalerweise nur für einen einzigen Tag gereicht hätte. Durch ein göttliches Wunder brannte der Leuchter damit jedoch acht Tage lang – Zeit genug, um neues Öl herzustellen.
Im Mittelpunkt der Chanukka-Feierlichkeiten steht das Anzünden der Chanukkia. Der achtarmige Leuchter gilt als das bekannteste Symbol und wichtigste Utensil, um die acht Tage des jüdischen Lichterfestes angemessen zu feiern und visuell sichtbar zu machen. Traditionell wird jeden Abend mithilfe des neunten Dienerlichts, Schamasch genannt, jeweils ein weiteres Kerzenlicht entzündet, bis am letzten Abend alle acht Kerzen brennen.