Ergänzende Sachzeugnisse

Zu den Bauwerken kommen einzigartige Sachzeugnisse mit außergewöhnlicher Aussagekraft über die jüdische Kultur in Mitteleuropa, die in ihrer Fülle weltweit einmalig sind.

Foto: Erfurter Schatz

Dazu gehören die hebräischen Handschriften aus dem Besitz der Erfurter Gemeinde, der Erfurter Judeneid (mit einer Entstehungszeit Ende des 12. Jahrhunderts der älteste erhaltene deutschsprachige Judeneid), ein um 1160 entstandener Bronzeleuchter (der älteste seiner Art) sowie etwa 75 erhaltene Grabsteine des 13. - 15. Jahrhunderts vom ehemaligen jüdischen Friedhof.

Der "Erfurter Schatz", mit fast 30kg Gewicht der größte zusammenhängende Fund aus dem 14. Jahrhundert, gibt darüber hinaus unschätzbar wertvollen Aufschluss über Stellung, Alltagsleben und Handelsbeziehungen vermögender Juden als Bürger mitteleuropäischer Städte.

Die Zeugnisse jüdisch-mittelalterlichen Lebens in Erfurt stehen somit in ihrer Gesamtheit als herausragendes Beispiel für die Kultur einer großstädtischen Gemeinde des aschkenasischen Judentums im Mittelalter.