Judaist in Residence 2018: Günter Stemberger

Im Jahr 2018 war Prof. Dr. Günter Stemberger „Judaist in Residence“ in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge.

Prof. Dr. Günter Stemberger

Gesicht eines Mannes mit Brille, lacht und blickt in die Kamera
Foto: © Universität Erfurt

Vita

Prof. Günter Stemberger ist Judaist mit Spezialisierung in der rabbinischen Zeit (Spätantike und frühes Mittelalter). Er ist emeritierter Professor für Judaistik an der Universität Wien, an der er seit 1973 gelehrt hat und noch immer tätig ist.

Zahlreiche Publikationen zur rabbinischen Literatur (u.a. Einleitung in Talmud und Midrasch, 9. Auflage, München 2011, zahlreiche Übersetzungen; Mose in der rabbinischen Tradition, Freiburg 2016) und zur Geschichte der Juden in der Spätantike (v.a. Juden und Christen im Heiligen Land. Palästina unter Konstantin und Theodosius, München 1987). 

Forschungsprojekt

Zahlreiche rabbinische Texte beschreiben Rituale im Tempel von Jerusalem. Zur Zeit der Rabbinen war dieser schon lange zerstört. Sind daher diese Texte, wie oft angenommen, alte Traditionen und damit historisch verwertbar, Anweisungen für den erwarteten dritten Tempel, oder fiktive Darstellungen, die biblische Vorlagen mit rabbinischen Gruppeninteressen verbinden?

Konkret geht es im derzeitigen Projekt um den Ritus der Roten Kuh (Num 19), dem in Mischna und Tosefta ganze Traktate gewidmet sind und der auch in der Midraschliteratur oft besprochen wird. Was kann man diesen Texten historisch entnehmen, was spiegelt rabbinische Interessen?

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