Nächste Station der Wanderausstellung "Josel von Rosheim" ist Karlsruhe
Josel ben Gerschon von Rosheim (1478-1554) war eine herausragende jüdische Persönlichkeit des 16. Jahrhunderts, die lebenslang um die Rechtsstellung und Sicherheit der Juden und das Zusammenleben von Juden und Christen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation kämpfte. Das Aufkommen der Reformation, die geistige Strömung des Humanismus und politische Unruhen erschütterten das Reich zu dieser Zeit gewaltig. Sowohl die Seite der Machthabern als auch die Gegen-Mächte verfolgten Juden aus unterschiedlichen Gründen. Jüdische Gemeinden wurden in eine Position des Sündenbocks gedrängt. In solcher Zwangslage zeigte Josel sein Talent, geschickt mit verschiedenen Machtgruppen umzugehen. Außerdem nutzte er seine enge Verbindung zu Kaiser Karl V als ein wichtiges Mittel dazu, das Leben der Juden zu sichern.
Die Ausstellung über diesen bedeutenden jüdischen Vertreter der Reformationszeit wurde im Rahmen eines deutsch-französischen Gemeinschaftsprojekts konzipiert. Die Begegnungsstätte Kleine Synagoge zeigte im Frühjahr 2012 erstmalig die deutschsprachige Version dieses Projekts. Seitdem tourt sie als Wanderausstellung durch die Bundesrepublik und war bereits in Speyer, Breisach, Essen, Worms und Augsburg zu sehen. Das Generallandesarchiv Karlsruhe präsentiert die Ausstellung vom 7. November 2014 bis zum 27. März 2015.