„Feuchtigkeit glitzert auf den Säulen“

28.02.2020 09:40

Die Mikwe im hessischen Friedberg ist die größte und tiefste bekannte mittelalterliche Mikwe und löst bis heute bei vielen Besuchern intensive Reaktionen aus. Sie reichen von „Erschrecken und Beklommenheit“ (Karl Hermann Völker) bis hin zu tiefer Bewunderung angesichts der großartigen Bauleistung und der Mühen, die die mittelalterliche jüdische Gemeinde auf sich nahm, um die Vorschriften zur rituellen Reinigung zu erfüllen. Stefanie Fuchs vom Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege wird am 3. März um 19:30 Uhr in ihrem Vortrag den Bau mit seinen Details und den Bauschmuck vor dem Hintergrund der regionalen Architektur und weiterer Ritualbäder näher beleuchten. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe „Arain! Der Erfurter Synagogenabend“ statt.

Die mittelalterliche Mikwe zu Friedberg. Vortrag in der alten Synagoge Erfurt

eine mittelalterlichen Mikwe von oben
Foto: © Stadtarchiv Friedberg, creativecommons

Nach der Ausbildung und Tätigkeit als Steinmetzin studierte Stefanie Fuchs Europäische Kunstgeschichte, Jüdische Studien und Klassische Archäologie in Heidelberg. Sie war in mehreren universitären Bauforschungs- und archäologischen Projekten sowie freiberuflich tätig. Einem Volontariat in der Kirchlichen Denkmalpflege des Bistums Mainz folgte die Mitarbeit an der Vorbereitung des Antrags der SchUM-Stätte auf die Anerkennung als Unesco-Weltkulturerbe. Seit 2018 ist Stefanie Fuchs beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege im Bauarchiv in Thierhaupten tätig. In Ihrem Dissertationsprojekt befasst sie sich mit Bautechnik und Bauformen mittelalterlicher Mikwen.

Einlass in die Alte Synagoge ist ab 19:00 Uhr, Beginn um 19:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.