Abgesagt: Buchvorstellung zur H. Kori GmbH am Erinnerungsort

04.12.2023 13:29

Am 7. Dezember um 19 Uhr wird im Erinnerungsort Topf & Söhne das Buch „Die H. Kori GmbH. Eine Berliner Ofenbaufirma und der nationalsozialistische Massenmord“ vorgestellt. Die Autorin Barbara Schulz sowie der Autor Axel Drieschner, beide vom Büro für Zeitgeschichte und Denkmalpflege in Berlin, sowie Autorin und Herausgeberin Dr. Annegret Schüle führen mit Impulsvorträgen in das Gespräch ein.

Aus personellen Gründen muss die für den 7. Dezember 2023 geplante Veranstaltung ausfallen und wird auf den 6. Februar 2024, 19 Uhr verschoben.

Neue Erkenntnisse zu Ofenbaufirma für die „Aktion T4“ und für Konzentrationslager

Foto: Buchcover von „Die H. Kori GmbH. Eine Berliner Ofenbaufirma und der nationalsozialistische Massenmord“ Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Der von Dr. Annegret Schüle herausgegebene Sammelband liefert wissenschaftliche Erkenntnisse über ein Unternehmen, das die meisten Leichenverbrennungsöfen für den Massenmord an Menschen mit geistiger, psychischer und körperlicher Beeinträchtigung, die sogenannte „Aktion T4“, baute. Zudem war Kori der Hauptkonkurrent von J. A. Topf & Söhne beim Geschäft mit Öfen für die Konzentrations- und Vernichtungslager. Während die jahrzehntelangen Forschungen zu Topf & Söhne das Fundament des 2011 eröffneten Erinnerungsortes Topf & Söhne bilden, waren über die Firma Kori bisher nur Bruchstücke bekannt.

In interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Geschichtswissenschaft, Archäologie und historischer Bauforschung gelang es den Autorinnen und Autoren, trotz lückenhafter schriftlicher Quellenüberlieferung die Dimension der Mittäterschaft von Kori bei den nationalsozialistischen Massenmorden in Ausmaß, Entwicklung und Bedeutung nachzuzeichnen.

Neu ist, dass die Kombination von historischen Quellen und Zeitzeugenberichten zu dem Schluss führt, dass neben Kori als Hauptlieferant der 1940 einsetzenden „Aktion T4“ dort auch mindestens ein Ofen von Topf zum Einsatz kamen. Damit war Topf & Söhne von Anfang an einem System beteiligt, in dem die Ermordung von Menschen in Gaskammern und die anschließende Beseitigung ihrer Leichen an Ort und Stelle kombiniert wurde.

Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen statt. Der Eintritt ist frei.