Ausstellung von Gabriel Wolff öffnet in der Galerie Waidspeicher

18.03.2025 09:16

Am Samstag, dem 22. März 2025, wird um 20 Uhr die Ausstellung „Verlorene Sprache. Wie meine Muttersprache sich mir seit dem 7. Oktober 2023 als Werkzeug des Denkens entzieht“ in der Galerie Waidspeicher eröffnet. Gabriel Wolff stellt bis zum 27. April eine Auswahl aus seinem künstlerischem Schaffen aus.

Workshop zu hebräischer Kalligrafie am 23. März in der Kleinen Synagoge

Foto: Künstler und Kalligraf Gabriel Wolff Foto: © Timo Lentner

Der Künstler und Kalligraf Gabriel Wolff, 1982 in Dachau geboren und in Jerusalem aufgewachsen, setzt sich in dieser Ausstellung mit den Folgen des 7. Oktobers, dem Angriff der Hamas auf Israel, auseinander. Mit dem Ausstellungstitel „Verlorene Sprache“ verhandelt Wolff die Nachwirkungen des Anschlags und der Erkenntnis, dass seine Muttersprache sich ihm seit diesem Tag als Werkzeug des Denkens entzieht. Mehr noch: Im Subtext des politischen und militärischen Chaos im mittleren Osten und des steigenden Unbehagens, in Europa sichtbar jüdisch aufzutreten, entzieht sich die Sprache als „Haus des Seins”, als Werkzeug des Denkens. Sie zerbröselt und versagt sich dem Versuch, sich in ihr selbstständig zu bewegen. Wolff, heute in Berlin lebend und schaffend, beschreibt: „Im Nachgang des 7. Oktober erfahre ich als Jude in Europa einen Bruch in meiner Biografie, der einer Migration als ‚Entwurzelung, die den Menschen sprachlos macht‘ (Günther Anders) ähnelt. Die ausgestellten Arbeiten sind ein Versuch, meine Sprache zu rekonstruieren.”

Am Sonntag, dem 23. März, lädt Gabriel Wolff um 15 Uhr zu einem Workshop zu hebräischer Kalligrafie in die Kleine Synagoge ein. Dabei können die Teilnehmenden mit Wolff ins Gespräch kommen, mehr über seine Arbeitsweise und die Hintergründe der ausgestellten Werke erfahren und die Kunst des kalligrafischen Malens hebräischer Buchstaben selbst ausprobieren. Der Eintritt ist kostenfrei möglich. Eine Anmeldung ist erforderlich per E-Mail an pr@jlgt.de oder telefonisch unter 0361 5624964.

Die Veranstaltung und Ausstellung finde im Rahmen der 33. Jüdisch-Israelischen Kulturtage Thüringen statt.