Synagogen und Jüdisches Viertel im spätmittelalterlichen Wien
Mit bis zu 800 Menschen gehörte die Wiener Gemeinde zu den größten jüdischen Ansiedlungen nördlich der Alpen. Nach ihrer gewaltsamen Auflösung 1420 erinnerte nur noch der Name Judenplatz an sie. Erst die Freilegung der Reste der Synagoge auf dem Platz im Jahr 1995 rückte das Thema in dem Blickpunkt des stadtgeschichtlichen Interesses. Seitdem brachten zahlreiche Ausgrabungen und Bauuntersuchungen Infrastruktur und viele Häuser der Gemeinde zum Vorschein. Auch im Umland Wiens hat es wichtige Entdeckungen gegeben. Sowohl das Jüdische Museum als auch Wien Museum nahmen das neue Material gern an und beauftragten Visualisierungen, die das Untergegangene wieder ins Gedächtnis rufen können.
Zur Person:
Paul Mitchell, geboren in London, Studium der Geschichte Manchester (GB). Er arbeitete als Archäologe und Bauforscher in London, Freiburg im Breisgau und seit 1995 Wien und Umgebung. Hier spielte er bereits während der Ausgrabungen am Judenplatz eine zentrale Rolle und gehört durch Bauuntersuchungen und Ausstellungsprojekte zu den aktivsten Forscher/-innen rund um dieses Thema.
Der Eintritt zum Vortrag ist frei.