St. Petersburg, Russland, 1908. Unter der Leitung des Komponisten und Folkloristen Joel Engel gründet eine Gruppe jüdischer Musiker die St. Petersburger Gesellschaft für jüdische Volksmusik. Ihre Mitglieder, Komponisten wie Joseph Achron, Michail Gnesin, Alexander Krejn, Moshe Milner, Solomon Rosowsky und Lazare Saminsky, schaffen Meisterwerke der neuen jüdischen Kunstmusik, die von traditioneller jiddischer Instrumentalmusik (Klezmer) und Vokalmusik inspiriert wurde, die wiederum auf ethnografischen Expeditionen gesammelt wurden.
Ohne den unerschütterlichen Glauben Engels an die Tiefe, Schönheit und ästhetische Fruchtbarkeit der traditionellen jiddischen Musik wäre dieser Ausbruch musikalischer Kreativität unmöglich gewesen. Bereits das erste Konzert von Engels Werken, das auf jiddischem Volkslied basierte, beeinflusste seine Zeitgenossen zutiefst und inspirierte eine Bewegung, die als Neue Jüdische Schule bekannt werden sollte.
Etwas mehr als 100 Jahre später haben sich sechs hochklassige Musiker/-innen aus Deutschland, Russland und der Schweiz mit Wurzeln in der klassischen und traditionellen jiddischen Musik zu einem einzigartigen neuen Ensemble zusammengeschlossen. Das zu Ehren des Kopfes der Neuen Jüdischen Schule benannte Engel Ensemble widmet sich der Interpretation jüdischer Kunstmusik des 20. Jahrhunderts im Kontext traditioneller jiddischer Musik und schafft einen neuen Klang, der zwei Welten verbindet.
Tickets: 20 € / 11 €
Alan Bern (USA/D) – Klavier, Akkordeon
Ilya Gindin (RUS) – Klarinette
Mark Kovnatskiy (RUS/D) – Violine
Igor Mishurisman (UKR/D) – Violine
Anastasia Mishurisman (UKR/D) – Bratsche
Hitomi Niikura (JPN/CH) – Cello