Der rätselhafte Silberschlüssel aus dem Erfurter Schatz – ein jüdisches Schmuckstück?
In Kooperation mit dem Research Centre „Dynamik ritueller Praktiken im Judentum in pluralistischen Kontexten von der Antike bis zur Gegenwart“ am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt ist seit 2018 jährlich ein Judaist zu Gast in Erfurt, und 2020 ist dies zum ersten Mal eine Frau: Dr. Merav Schnitzer, Forschungsstipendiatin am Goldstein-Goren-Diaspora-Forschungszentrum der Universität Tel Aviv.
Merav Schnitzer forscht unter anderem zu silbernen Schlüsseln, die nach mittelalterlichen jüdischen Quellen ausschließlich von jüdischen Frauen am Schabbat getragen wurden und einen ganz speziellen Zweck erfüllten. Auch im Erfurter Schatz ist ein solcher Schlüssel enthalten. Er ist eines der ungewöhnlichsten Objekte im Fund und sein Vorhandensein könnte ein neues Licht auf die Geschichte des Schatzes werfen. Merav Schnitzer wird ihren Aufenthalt in Erfurt dazu nutzen, dieses besondere Schmuckstück zu untersuchen. Sie erhofft sich damit neue Erkenntnisse zum Typus allgemein sowie zur Funktion und Bedeutung silberner Schlüssel im jüdischen Kontext.
Am 26. Februar wird sie um 18 Uhr in einem öffentlichen Gespräch mit Dr. Claudia D. Bergmann, Universität Erfurt, und Dr. Maria Stürzebecher, Dezernat Kultur und Stadtentwicklung, die Ergebnisse ihrer Forschungen vorstellen.
Einlass in die Alte Synagoge ist ab 17:30 Uhr,
Beginn um 18:00 Uhr, der Eintritt ist frei.