
Vortrag: Die Ausstellung „Jiddisch. Jüdisch. Taitsch.” in der Ehemaligen Synagoge Kriegshaber

Zum Vortrag:
Rund acht Jahrhunderte lang wurde in Bayern Jiddisch gesprochen. „Boazn”, „Kaff” oder „schmusen” – viele Wörter erinnern noch heute an das enge Zusammenleben jüdischer und nichtjüdischer Menschen in Schwaben. Jiddisch wurde gesprochen, geschrieben und gedruckt: Von mittelalterlichen jiddischen Heldengeschichten bis hin zu moderner Popkultur, von Jiddisch als Gebetssprache bis zu jiddischem Kitsch.
Die Ausstellung „Jiddisch. Jüdisch. Taitsch.”, welche noch bis zum 29. Juni 2025 in der Ehemaligen Synagoge Kriegshaber in Augsburg zu sehen ist, begibt sich auf die Spuren einer fast vergessenen Sprache und präsentiert Jiddisch als lebendige Sprache zwischen Kult und Kultur. In ihrem Vortrag laden Dr. Carmen Reichert, Direktorin des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben, und Kuratorin Dr. Malin Drees dazu ein, einen näheren Blick in die interaktiv gestaltete Ausstellung zu werfen und Neues zu entdecken.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der „33. Jüdisch-Israelischen Kulturtage Thüringen” statt.
Der Veranstaltungsort ist leider nicht barrierefrei. Der Eintritt ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich.

Zu den Personen:
Dr. Carmen Reichert ist seit Mai 2022 Direktorin des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben. Sie hat Literaturwissenschaften und jüdische Geschichte studiert und wurde mit einer Arbeit mit dem Titel „Jüdische Selbstbilder in deutsch- und jiddischsprachigen Lyrikanthologien” an der LMU in München promoviert. Ihr Post-Doc-Projekt an der Universität Augsburg widmete sich den Sprachdebatten rund um die Czernowitzer Sprachkonferenz.

Dr. Malin Drees arbeitet seit Mai 2023 als Kuratorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Jüdischen Museum Augsburg Schwaben. Sie ist hier für den Standort Ehemalige Synagoge Kriegshaber zuständig. An der Ruhr-Universität Bochum hat Sie Religionswissenschaft und Geschichte mit dem Schwerpunkt mittelalterliche und frühneuzeitliche jüdische Geschichte studiert. Sie wurde mit einer Arbeit zum Thema „Jenseits von Gewalt. Formen jüdischer Erinnerungskultur im frühneuzeitlichen Ashkenaz“ promoviert.