Das Steinerne Haus ist ein Gebäudekomplex am Benediktsplatz 1, in welchem wesentliche Strukturen aus der Erbauungszeit um 1250 erhalten sind. Seit spätestens Ende des 13. Jahrhunderts war es in jüdischem Besitz. Europaweit einzigartig ist die erhaltene Ausstattung des Obergeschossraums mit spitzbogigen Lichtnischen mit Rauchabzug, kaum veränderten Außenwänden mit Ritzfugen sowie einer farbig gefassten Holzbalkendecke, deren Balken auf 1241/42 datiert werden konnten. Während die Deckenbretter einheitlich mit einem Radmotiv verziert sind, weisen die Balken jeweils unterschiedliche Ornamentik auf. Es handelt sich hierbei um ein herausragendes Zeugnis spätmittelalterlicher profaner Baukunst.
Der Vortrag von Landeskonservator Holger Reinhardt in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5, beginnt um 18:00 Uhr, der Eintritt ist frei. Im Anschluss an den Vortrag findet eine Führung zum Steinernen Haus und dem Raum im ersten Obergeschoss statt. Diese ist nicht barrierefrei. Bei großem Zuspruch muss die Gruppe geteilt werden, hier können längere Wartezeiten entstehen. Die Sitzplatzkapazität in der Kleinen Synagoge ist auf 60 Stühle beschränkt. Rechtzeitiges Erscheinen wird von daher empfohlen.