„Wir forschen für das Welterbe“: Drittes Gebäude der Unesco-Bewerbung mit Welterbe-Hinweis versehen

01.07.2015 08:31

Während in Bonn das Welterbe-Komitee tagt und über neue Stätten auf der Welterbeliste entscheidet, ist in Erfurt nun auch das so genannte „Steinerne Haus“ von außen als Bestandteil der Welterbe-Bewerbung erkennbar.

Eine mit Kopfstein gepflasterte Straße im Sonnenlicht. Eine Reihe unterschiedlich alter Häuser ist zu sehen, eines mit Fachwerk, eines aus grob verputztem Mauerwerk, ein zeitgenössisches Gebäude.
Foto: © TLDA, W. Streitberger
Auf brombeerfarbenem Hintergrund ist in weißer Schrfit zu lesen: "Wir forschen für das Welterbe."
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

„Damit sind nun mit der Alten Synagoge und der Mikwe alle drei Gebäude gekennzeichnet, die unsere Bewerbung ausmachen!“, freut sich Sarah Laubenstein, Unesco-Beauftragte der Stadt. „Dies ist ein weiterer Schritt, den Weg zum Welterbetitel auch im Stadtbild sichtbar zu machen.“

In den beiden Fenstern des „Steinsaals" im ersten Obergeschoss, die von der Rathausgasse aus zu sehen sind, sind zwei Tafeln angebracht. Die rechte Tafel zeigt den Hinweis „Welterbe werden“ für das „Jüdisch-mittelalterliche Erbe Erfurt“.  Die vom Betrachter aus gesehen linke Tafel macht darüber hinaus auf das erst kürzlich gestartete DFG-Forschungsprojekt aufmerksam. Damit die Forschungsarbeiten im Steinsaal ungehindert weiter gehen, können beide Tafeln jederzeit entfernt und wieder montiert werden.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das gemeinsame Projekt von Technischer Universität Berlin, Fachhochschule Erfurt, Stadtverwaltung Erfurt und Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg über zwei Jahre mit etwa 370.000 Euro. Das interdisziplinäre Projekt beteiligt Bauforscher, Restauratoren, Geschichtswissenschaftler und Kunsthistoriker. Es kann also damit gerechnet werden, dass in den kommenden Jahren Spannendes und bisher Unbekanntes zu Tage tritt. Davon wird ohne Zweifel auch die Erfurter Unesco-Bewerbung profitieren, denn aktuelle Forschungsergebnisse sind unentbehrlicher Bestandteil eines jeden Welterbeantrags.