Die Thüringische Residenzenlandschaft – Methodische Herangehensweise einer Welterbebewerbung

05.03.2024 19:30 – 05.03.2024 21:30

Vortrag von Claudia Schönfeld, Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten/ Welterbe Kompetenzzentrum

Drohnenaufnahme des Residenzschlosses in Greiz
Foto: © Jacob Schröter TSK
05.03.2024 21:30

Die Thüringische Residenzenlandschaft – Methodische Herangehensweise einer Welterbebewerbung

Genre Veranstaltung
Veranstalter Stadtverwaltung Erfurt, Unesco-Beauftragte in Kooperation mit den Geschichtsmuseen
Veranstaltungsort Alte Synagoge, Waagegasse 8, 99084 Erfurt
Innenaufnahme des FEstsaals im Altenburger Schloss
Foto: © Claudia Schönfeld

Zum Vortrag:

Die thüringische Kulturlandschaft weist eine hohe Dichte von Residenzen unterschiedlicher Dynastien samt ihrer Nebenresidenzen wie Sommer-, Jagd- oder Witwensitze auf. Diese kleinteilige territoriale Struktur war typisch für das Heilige Römische Reichs deutscher Nation wie es bis 1806 existierte. Dir thüringischen Hauptresidenzen als Verwaltungszentren wurden darüber hinaus bis zum Ende der Monarchie 1918 als solche genutzt. Die Länder Thüringen und Bayern haben im Oktober 2021 den Antrag „Thüringische Residenzenlandschaft“ für die deutsche Tentativliste zum UNESCO-Welterbe eingereicht. Die Residenzanlagen in Altenburg, Coburg, Gotha, Greiz, Meiningen, Rudolstadt, Sondershausen und Weimar sind Zeugnisse für typische kleinfürstliche Residenzstädte des Heiligen Römischen Reichs. Sie sind mit ihren Amtshäusern, Kanzleien, Landschaftsgebäuden, Marställen, Theatern, Museen und Bibliotheken in einem außergewöhnlich hohen Maß an Authentizität und Integrität erhalten. Als Zeugnis der territorialen Struktur des Reichs ermöglichen sie, die föderalen Entwicklungslinien der deutschen Geschichte in baulichen und landschaftlichen Zeugnissen zu erleben und nachzuvollziehen.

Schlösser und Residenzen – vor allem in Europa – sind auf der UNESCO-Welterbe-Liste deutlich überrepräsentiert. Dennoch vermag die Thüringische Residenzenlandschaft es, einen Beitrag zu einer repräsentativen und ausgewogenen Liste des Erbes der Menschheit zu liefern. Die methodische Vorgehensweise, Vergleichsstudie und Entwicklung eines OUVs als Kandidat für die deutsche Tentativliste werden im Vortrag vorgestellt.

Porträtfoto von Claudia Schönfeld
Foto: © Claudia Schönfeld

Zur Person:

Claudia Schönfeld M.A.

Seit 2021 wiss. Mitarbeiterin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten/ Welterbe Kompetenzzentrum. Formulierung des Tentativantrags Thüringische Residenzenlandschaft für die deutsche Welterbe-Kandidatenliste.

Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Humanmedizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. und Université de Paris X, Maîtrise : Les témoignages médicaux Montpelliérains à la fin du XIIIème siècle. Dissertationsthema: Methodisches Vorgehen und Rezeption Jean Baptiste Oudrys am Mecklenburgischen Hof, 2009–10, Wissenschaftliches Volontariat im Staatlichen Museum Schwerin. 2016–17, Fortbildung zum Kulturlandschaftsexperten bei Dr. Thomas Gunzelmann und Prof. Dr. Andreas Dix, Bamberg. Wissenschaftliche Begleitung des Welterbeantrags Residenzensemble Schwerin – Kulturlandschaft des romantischen Historismus als Welterbemanagerin 2014–2020. In diesem Rahmen der Wissenschaftliche Konzeption, Organisation und Koordination der Schweriner Welterbetagungen, Redaktion der Tagungsbände, Koordination Nominierungsdossier. Teilnahme als Observer der 41.–43. UNESCO Komitee-Sitzungen in Krakau, Manama / Bahrain und Baku.

Publikationen zur mecklenburgischen Landes- und Kunstgeschichte, Thüringischen Residenzenlandschaft, div. Ausstellungsbände.